Das war das Jahr des Chaos: Alle Gaben der Dunklen Götter

Im Warp vergeht die Zeit äußerst eigenartig. Aus einem Jahr im Realraum kann im formlosen Raum des Empyreums ein Jahrhundert oder gar ein Jahrtausend werden. Oder doch auch nur ein paar Wochen.

Passend dazu behaupten einige, das Jahr des Chaos begann im September 2024 mit den düsteren Versprechungen dieses Artikels. Andere wiederum sagen, das Jahr des Chaos begann schon viel früher. War es im Juni, als die Gehörnte Ratte in Age of Sigmar ins Pantheon aufstieg? Wurde es vom Codex: Chaos Space Marines im Mai eingeläutet?

Vielleicht begann das sogenannte Jahr des Chaos auch schon vor über 40 Jahren, denn die unaufhaltsame Flut der Veröffentlichung begann bereits in den 80ern und davor …

Wie dem auch sei, haben wir im letzten Jahr eine Menge Chaos veröffentlicht. Es begann im Mai mit den Veteranen des Langen Kriegs, mit einem neuen Codex und zwei grauenhaften neuen Lords.

Im Juni kam das Skavenflut-Set und mit ihm Ungezieferhorden, bekräftigt vom erfolgreichen Plan der Gehörnten Ratte, die sich einen Weg ins Pantheon des Chaos erschlichen hat. Die Flut der Rattenmenschen und ihrer dämonischen Herren in die Reiche der Sterblichen konnte von den belagerten Mächten der Ordnung nicht aufgehalten werden. Insbesondere in Aqshy, wo die Stadt Glutwacht nur allzu leicht fiel.

Und wenn wir schon von Glutwacht sprechen: Tief in den Tunneln unter der gefallenen Stadt tobt noch immer die Schlacht. Dort wimmelt es nur so von Schwärmen der Skaven und abscheulichen Kreaturen wie Väterchens Gärtnern, einem fauligen Haufen von eitrigen Pusteln überzogener Seuchenhüter. Sie haben den Tunneln in der neuen Edition von Warhammer Underworlds einen Besuch abgestattet und durchziehen sie nun mit dem verderbenden Einfluss des Chaos.

In der Alten Welt haben die Krieger des Chaos eine lange Reise aus dem gefrorenen Ödland Norscas hinter sich. Bataillone schwer gerüsteter Krieger und Stammeskrieger der Norse fallen über das Imperium her, brennen Städte nieder und verwüsten die Westerlande. Die nennenswerteste unter ihnen ist Frydaal, die Kettenmacherin, die entlang der Küste der Krallensee für ihre brutalen Plünderzüge berüchtigt ist.

Archaon war nicht darüber erfreut, dass die widerlichen Rattenmenschen sich in den Reichen der Sterblichen durch die Realität nagen und hat seinen Angriff mit einem neuen Kriegsbuch der Sklaven der Finsternis verstärkt. Damit liegt das Auge der Götter mehr auf den einzelnen Helden, die mühevoll den Pfad des Ruhms bestreiten. Mit ihnen steht nun ein neuer Meisterhexer des Chaos auf dem Schlachtfeld. Ein wahrer Klassiker mit einem passenden Heavy-Metal-Look.

All diese Gewalt auf Volkus und die Schlachten im Schatten des Massif Ballistus haben ganz klar die Aufmerksamkeit Khornes erregt, der seine fanatischsten Anhänger losgeschickt hat, um die Prozessionen der Leichenanbeter anzugreifen. Die Bluternter machen auch keine halben Sachen. Sie haben eine ungesunde Obsession mit Zerfleischern und verstümmeln sich selbst, um sich mechanische Beine zu verleihen, mit denen sie sich mit noch mehr Inbrunst ins Gefecht stürzen können.

Mysteriöse Übertragungen mit Bildern von feinsten Dekorationen und verdorbenen Zierden haben die Ankunft der Emperor’s Children angekündigt und Fulgrim selbst, der Dämonenprimarch des Slaanesh erschien im Zwielicht des Jahres 2024. Dank ihres neuen Codex voller betörender Kunst und ausschweifender Kontingente beeindrucken die Emperor’s Children mit einem kompletten Set neuer, eleganter Miniaturen, die die glanzvolle Arroganz dieser überheblichen Hedonisten verkörpern.

Der Rest der Mächte der Verderbnis kann solcher einem Wettstreit nicht widerstehen und die anderen Götter des Pantheons stellten sicher, dass ihre Codices schnellstmöglich in den Händen ihrer demütigen Diener landen würden (das seid übrigens ihr, die diese Zeilen lest). Der hünenhafte Fürst der Pocken, der wilde Mordgebundene und die okkulten Wächter, die Sekhetar-Roboter, erschienen gemeinsam mit ihren jeweiligen Codices in Streitmacht-Sets. In den Special Editions dieser Bücher war je ein Fragment eines vierteiligen Medaillons. Wir fragen uns, ob eine besonders ehrgeizige Person das komplette Relikt in ihren Händen hält?

Und nun sind die verdorbenen Fahrzeuge der gefallenen Adelshäuser der Chaosritter zur Vorbestellung erhältlich. Der neue Verheerungsritter mit seiner Finsterflammenlanze, seinen Terrorpulsraketen und dem Todesbohrer, der selbst Titanen aushöhlt, ist der Star der Show und verleiht diesen düsteren Maschinen noch mehr Schlagkraft.

Das sind nicht einmal 12 Monate voller Veröffentlichungen und es sind definitiv noch ein paar weitere Leckerbissen für das Chaos unterwegs. Wir haben bereits die Klingen des Khorne auf dem Weg in die Reiche der Sterblichen erblickt und die größte Veröffentlichung für das Chaos steht bereits vor der Tür: Im bald erscheinenden Saturnine-Set sind ein Dreadnought von titanischem Ausmaß und furchteinflößende Terminatoren enthalten, die neun Verräterlegionen in Horus Heresy unterstützen.

Das war es nun wohl. Ein ganzes Jahr des Chaos ist praktisch am Ende. Aber was folgt als nächstes? Ist das das Aus für Chaos? 12 Monate und dann ziehen sie sich alle wieder in den Warp, die Achtpforten oder den eisigen Norden zurück? Ist alles, was uns bleibt, eine durchdringende Stimme in unseren Köpfen, die uns „viel Glück“ zujammert?

Möglicherweise wird das Jahr des Chaos auch niemals enden und diese Tyrannen werden so lange unsere Zukunft beherrschen, wie wir es uns nur vorstellen können … möglicherweise für 38.000 Jahre, bis die sich windende Schlange endlich ihren eigenen Schwanz frisst … Wer kann das schon mit Sicherheit sagen? Jedenfalls bekommen wir so oder so noch ein paar weitere coole Miniaturen …

Teilen