
Als das uralte Reich der Aeldari unter ihren überschwänglichen Exzessen und der Geburt der Chaosgottheit Slaanesh zerbrach, flohen viele auf den enormen Weltenschiffen in die Sterne, in der Hoffnung, neue Welten zu finden. Jene, die in der Stadt Commorragh verblieben, das bereits damals ein Ort des Leids inmitten der Dekadenz der Aeldari war, überlebten mit angeschlagenen Seelen. Sie würden allerdings von diesem Zeitpunkt an stets neue emotionale Höhen jagen müssen, um Sie, die dürstet abzuwehren.
Sie sind die Drukhari, die niederträchtigen Plünderer, die ihre Opfer verschleppen und durch Betrug, Verzweiflung und Folter ihre stärksten Emotionen extrahieren. Sie erscheinen in großen Flotten von Gravschiffen und nutzen für ihre Hauptwaffen einige der tödlichsten Gifte der Galaxis, um ihre Beute so lange zu lähmen, bis sie in die Tiefen der Dunklen Stadt verschleppt werden kann. Hier ist alles, was du wissen musst, um eine Armee dieser wilden und erbarmungslosen Plünderer zu beginnen.

Drukhari: Die Grundlagen
Auch wenn den Drukhari der Tod nach dem Fall ihres uralten Reichs erspart blieb, hinterließ die Geburt Slaaneshs eine fürchterliche spirituelle Wunde an ihren Seelen, die nie wirklich heilen kann. Selbst während sie sich im Netz der Tausend Tore verbergen, einem parallelen Reich, das zwischen dem Realraum und dem Warp existiert, wird die Essenz ihrer Seele langsam fortgezogen und vom unersättlichen Dunklen Prinzen verschlungen. Sie sind zu ewigem Leid verdammt, sollten sie je sterben.

Es gibt nur eine Möglichkeit für die Drukhari, um ihre verlorene Seelenessenz zu ersetzen. Sie müssen immer wieder die extremsten Emotionen in sich aufnehmen. Unerträglicher Schmerz, grenzenlose Trauer, nackte Panik: Dies sind alles reiche Nahrung für die Drukhari, die ihnen hilft, ihre Seelenschuld zu begleichen, so vorübergehend es auch sein mag. Ohne diesen Strom von überspitzten Emotionen verkümmern die Bewohner von Commorragh Stück für Stück, bis sie entweder von opportunistischen Rivalen getötet oder endgültig von Slaanesh verschlungen werden.
Durch diesen Drang, sich ständig parasitär vom Leid anderer zu nähren, müssen die Drukhari auch ständig neue Opfer finden, um ihren finsteren Durst zu stillen. Üblicherweise ziehen sie dazu auf gewaltigen Beutezügen gegen wehrlose Populationen in den Realraum, mit dem Ziel, so viele wie möglich von ihnen einzufangen, damit ihr Leid so lange wie möglich verstärkt werden kann. Die Schatten ihrer Schiffe sind oft die einzige Warnung, die ein glückloser Planet erhält, ehe die Plünderer herabkommen und jene, die Widerstand leisten, mit der Grazie und Stärke von Aeldari, jedoch dem grausamen Appetit von wahren Monstern niederschlachten.

In der gesamten Galaxis ist man sich recht einig, dass der sofortige Tod das bevorzugte Ende während eines Angriffs der Drukhari darstellt. Die wenigen Entführten, die aus Commorragh entkommen konnten, beschrieben unvorstellbare Folter und widerwärtige Experimente, die von ihren Meistern durchgeführt wurden. Die Drukhari sind Experten darin, die Schmerzen anderer in die Länge zu ziehen, denn selbst ihre gewöhnlichsten Dinge sind mit extrem schmerzhaften Giften versehen.
Die Dunkle Stadt selbst ist gewaltig und hängt mitten im Netz der Tausend Tore. In den dunklen Straßen erklingt eine ständige Symphonie von Waffenfeuer, Schreien und Stimmen, die einen in den Wahnsinn treiben. Nirgendwo ist man sicher vor Rivalen, rebellierenden Gefangenen oder gefühllosen Fremden. Für die meisten Bewohner Commorraghs gilt nur eine Regel: die Starken überleben, die Schwachen vergehen.
Der stärkste von ihnen allen und der selbsternannte Erhabene Großfürst von Commorragh ist der berüchtigte Asdrubael Vect. Er ist Meister der Kabale des Schwarzen Herzens und unanfechtbarer Herrscher über die Dunkle Stadt. Vect nutzte unvergleichliche Hinterlist, gnadenlose Politik und ein natürliches Talent dafür, blutige Exempel an seinen Rivalen zu statuieren, um von den niedrigsten Rängen der Population zu ultimativer Macht aufzusteigen. Er ist schon so lange an der Macht, dass sein Einfluss die Gesellschaft der Drukhari selbst nach seinen Idealvorstellungen neu geformt hat.

Um die konstanten Bedrohungen in Commorragh zu überleben, schließen die meisten Drukhari sich einer der Tausenden von unabhängigen Organisationen an, die im nie enden wollenden gesellschaftlichen Zirkus um Vorherrschaft kämpfen. Gnadenlose Archonten und verschlagene Succubi planen gegeneinander, und egomanische Haemonculi führen fürchterliche Experimente an den vielen Unglücklichen durch, die es wagen, in ihre Domäne einzudringen. Krieger sind üblicherweise in die drei Hauptsäulen der militärischen Macht aufgeteilt: Es gibt die Kabalen, die Hekatarii-Kulte und die Haemonculus-Zirkel, die jeweils ihre eigenen spezialisierten Truppen für die Plünderzüge eines Anführers oder einer Anführerin bereitstellen.
Die Kabalen stellen etwas zwischen privaten Armeen und Piratenkartellen dar. Die größten von ihnen kontrollieren weite Teile von Commorragh. Um ein Teil einer Kabale zu sein, muss man ihre Stärke leihen und gleichzeitig Teil davon sein. Dies ist eine der wenigen Arten, wie die Drukhari die Kameradschaft und den Schutz ihrer Gefährten erhalten, so selbstsüchtig und antagonistisch es auch schlussendlich sein mag.

Die Drukhari sind auf dem Schlachtfeld absolut tödlich und verlassen sich auf Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit, um ihre Feinde zu schwächen, ehe sie den tödlichen Hieb führen. Sie sind jedoch auch sehr zerbrechlich. Der Großteil ihrer Truppen und Fahrzeuge kann der geballten Feuerkraft eines entschlossenen Feindes nicht standhalten, also müssen hinterhältige Generäle lernen, wie sie ihre spezialisierten Waffen und Fähigkeiten am besten einsetzen können, um einen überfallartigen Angriff auf galaktischer Skala durchzuführen.
Plünderzüge im Realraum beinhalten üblicherweise eine breite Auswahl von Einheitentypen. Die gefürchteten Incubi-Söldner und die waffenstarrenden Schattenjäger bringen Nah- und Fernkampfkapazitäten mit sich, mit denen man sich im Handumdrehen an die Gegebenheiten auf dem Schlachtfeld anpassen kann. Ihre überlegenen Fähigkeiten kommen dann besonders gut zur Geltung, sollten unerwartete Missionsziele oder plötzliche Tode drohen, ihre Schattenbarken zu kentern.

Eine Drukhari-Armee wird Spielerinnen und Spielern gefallen, die es lieben, gefährlich zu spielen. Methodische Sicherheit wird hier gegen eine unaufhörliche Achterbahnfahrt ausgetauscht. Man kann sich entweder auf einen besonderen Aspekt der Fraktion konzentrieren, wie die Hekatarii, die Haemonculi oder andere, oder eine große Ansammlung spielen, die alle Möglichkeiten nutzt und es erlaubt, sich an alle Feinde anzupassen.
Außerdem macht es Spaß, die Bösen zu spielen.

Kampfpatrouille
Kampfpatrouille ist ein hervorragender Spielmodus für neue und erfahrene Spielerinnen und Spieler, in dem kleinere Streitmächte in schnellen und ausgewogenen Spielen aufeinandertreffen. Die Drukhari setzen eine Streitkraft der Haemonculi ein, deren brutale Kraft und Widerstandsfähigkeit sich von ihrer üblichen schnellen, präzisen Spielweise unterscheidet. Die Haemonculi passen also gut in die raue Zone der Kampfpatrouillenspiele.

Der Zirkel der Qualen wird von einem brillanten, jedoch absolut verkommenen Haemonculus namens Xatrophos Nuul angeführt, dessen missgestaltete Schöpfungen in den Kampf wanken. Zwei Einheiten von fünf Folterern, den Handlangern und Lehrlingen des Haemonculus, bilden eine zähe Linie, denn ihre harte Haut kann eine überraschende Menge von Feuerkraft abfangen. Zwei Einheiten bedeuten, dass du viel mehr Boden abdecken und Missionsziele sicher halten kannst, während der Rest deiner Gruppe in den Kampf zieht.
Die Talos-Schmerzmaschine ist eine fürchterliche Mischung aus Fleisch und Maschine, die mit einer Vielzahl von Werkzeugen für Folter, Zerstörung und spontane Sezierung auf dem Schlachtfeld ausgestattet ist. Der Talos und der Cronos sind die Schwergewichte der Kampfpatrouille, die in der Lage sind, einiges an Schaden einzustecken und gut auszuteilen, sollten sie jemals nahe genug an ihre Ziele kommen.

Bemalen
Die Drukhari sind stark durch ihre verschiedenen Kabalen, Kulte und Zirkel aufgeteilt. Es ist daher wichtig, aus der Masse herauszustechen, da jede dieser Gruppen um Vorherrschaft auf den nie enden wollenden sozialen (und wortwörtlichen) Schlachtfeldern von Commorrragh kämpfen. Sie nutzen daher auch eine breite Auswahl von Farben, mit der sie ihre Rüstung dekorieren. Plünderzüge im Realraum bestehen aus vielen verschiedenen Gruppen, was bedeutet, dass eine wahre Farbexplosion damit einhergehend kann.
Drukhari-Miniaturen zeigen auch oft eine Kombination aus schlanken, scharfen Rüstungsplatten mit aufgequollenem Fleisch, was zwei völlig verschiedene Texturen bedeutet. Die Fleischabscheulichkeiten der Haemonculus-Zirkel sind ein guter Startpunkt, um Bemaltechniken zu üben. Wenn du hier etwas Neues probierst und das Ergebnis etwas seltsam wirkt, dann ist das einfach Teil der Ästhetik!

Um deine Miniaturen mit einem einfachen, umsetzbaren Farbschema zu versehen, das für eine breite Auswahl von Einheiten funktioniert, hat das Warhammer-40.000-Bemalteam eine Liste von Farben für den Zirkel der Qualen zusammengestellt, wie man ihn auf der Kampfpatrouille-Box sieht. Diese Farben sind auch gut geeignet, um Kabalen- und Hekatarii-Einheiten zu bemalen, also kannst du den Großteil deiner Armee ohne große Umstände bemalen.
Dies ist allerdings kein vollständiger Leitfaden, und du kannst das bestehende Farbschema natürlich jederzeit abändern, um etwas komplett neues zu schaffen. Immerhin willst du auf Adrubael Vects Hof einen Eindruck hinterlassen, nicht wahr?*

Nächste Schritte
Sobald du das ein oder andere Kampfpatrouille-Spiel hinter dir hast und du bereit für einen vollen Plünderzug im Realraum bist, wirst du dich vielleicht fragen, was als nächstes kommt.
Dein erster Schritt ist der Codex: Drukhari, der unersetzliche Begleiter deiner Fraktion, in dem du jede Menge Hintergrundinformationen und eine Galerie umwerfend bemalter Miniaturen findest sowie die Regeln für 21 verschiedene Einheiten. Gemeinsam mit einer Ausgabe des Warhammer 40.000: Grundbuchs hast du alle Regeln, die du für Warhammer-40.000-Spiele in voller Größe benötigst.

Die Kampfpatrouille gibt dir einen guten Kern um die Haemonculus-Zirkel, also ist der nächste logische Schritt ein Ausbau mit einigen Kabalen- und Hekatarii-Kult-Einheiten. Die Kabalenkrieger sind das Rückgrat vieler Plünderzüge und können eine vernichtende Masse von Feuerkraft mit ihren vergifteten Splittergewehren aufbringen, die besonders Infanterie hart treffen. Sie können die mächtigen Custodes ebenso wie einen gewöhnlichen Soldaten genauso verwunden.
Im Gegensatz dazu sind die Hekatarii schnelle, tödliche Nahkampfspezialisten, die den Akt des Mordes in eine makabre Kunst verwandelt haben. Sie verlassen sich dabei auf ihre blitzschnellen Reflexe, um Schaden zu entgehen. Sie sind exzellente Truppen, um Missionsziele anzugreifen, da ihre Geschwindigkeit es ihnen erlaubt, zwischen Deckung und Angriff zu wechseln, ganz wie sie wollen.

Jenseits der Beschränkungen der Drukhari-Kabalen sind die Incubi perfektionistische Elitekrieger, die ihre tödlichen Fähigkeiten an jeden verkaufen, gegeben dem Fall, dass der- oder diejenige ihre unverschämten Gebühren bezahlen kann. Sie sind extrem effektive Schwertkämpfer, die mit ihren Klingen in tödlichen Bögen zuschlagen. Zugleich tragen sie uralte, schwere Rüstung und können es mit den meisten Elitetruppen aufnehmen, die dein Gegner dir entgegen werfen könnte.
Nur wenige ambitionierte Drukhari können es ohne ein Messer in ihrem Rücken zur Spitze von Commorraghs Nahrungskette empor arbeiten. Jene Namen, die überall in der Dunklen Stadt bekannt sind, gehören daher zu wahrlich außergewöhnlichen Individuen. Individuen wie etwa Lelith Hesparax, eine Gladiatorin von so legendärer Tödlichkeit, dass sie als die Königin der Messer bekannt ist. Sie ist eine fantastische Anführerin für deine Hekatarii und extrem tödlich für gegnerische Charaktermodelle, die schneller ein Messer in ihrer Halsvene finden werden, als sie reagieren können.

Das Markenzeichen eines kommenden Drukhari-Plünderzugs sind die Silhouetten ihrer scharf geschnittenen Schiffe, die aus dem Himmel kommen. Die meisten ihrer Streitkräfte treffen auf Schattenbarken ein. Diese schnellen, leicht gepanzerten Antigrav-Fahrzeuge können einen ganzen Trupp Kabalenkrieger mitten in den Kampf bringen, ehe sie mit ihren Waffen Unterstützungsfeuer geben.
Wenn es zähe Ziele wie Panzer und gewaltige Monster gibt, die für die Bodentruppen zu stark sind, dann werden die Nachtrabe-Jagdbomber angewiesen, einen tödlichen Regen zu entfesseln. Sie sind gut geeignet, ernsthafte Feuerkraft in deine Armee zu bringen, ohne deine Geschwindigkeit zu drosseln. Außerdem sind sie fantastisch aussehende Miniaturen.

Erzählungen
Wie es sich für ihre boshafte Natur gehört, sind die Drukhari in vielen Romanen von Black Library als Antagonisten vertreten. Sie können aber auch auf ein paar Protagonisten verweisen. Um dich wirklich in den Kopf dieser Unholde zu versetzen, dann ist „Der Pfad der Dark Eldar“ von Andy Chambers richtig für dich. (Die Drukhari wurden früher als Dark Eldar bezeichnet.)

Diese Sammlung miteinander verbundener Geschichten hat alles, was du bei einer Geschichte der Drukhari brauchst. Hinterhältige Politik, verdorbene Charaktere, grausige Details und die über alles hängende Präsenz von Asdrubael Vect, dem Damoklesschwert der gesamten Geschichte. Es ist eine großartige Methode, wie du mehr über die Drukhari und ihre finstere Stadt herausfinden kannst. Hier findest du mehr über ihre Gesellschaft als in jeder anderen Geschichte.

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* Keinen zu großen Eindruck. Er mag keine Rivalen.