Die Space Marines waren die hochverehrten Helden des Großen Kreuzzugs, bevor sie in den Schlachten der Horus-Häresie zu erbitterten Feinden wurden.
Wir alle wissen, dass die Legionen der Space Marines groß waren; sie mussten erst Terra und schließlich die gesamte Galaxis erobern. Viele Quellen haben Hinweise auf ihre Größe und Organisation geliefert und Fans hoffen oftmals verständlicherweise auf exakte Zahlen, um ihre Neugier zu befriedigen. Die tatsächliche Wahrheit ist aber manchmal schwer zu definieren.
Die Legionen der Space Marines, die in den frühen Tagen des Großen Kreuzzugs von Terra auszogen, waren jeweils mindestens 100.000 Mann stark, viel größer als die Orden des 41. Jahrtausends.
Doch das allein war noch nicht genug, um die gesamte Galaxis zu unterwerfen. In dieser optimistischen Ära der Zurückeroberung wurden Space Marines selten alleine eingesetzt. Sie waren die Speerspitze der Menschheit, die Schocktruppen, die den Willen feindlicher Imperien brachen, Xenos-Tyrannen zerquetschten und einen blutigen Pfad schlugen, dem die zahlreichen, aber langsameren Streitkräfte der millionenstarken Imperialen Armee folgten.
Als die Legionen Stück für Stück mit ihren Primarchen wieder vereint wurden, änderte sich auch ihre Zusammensetzung und ihre zahlenmäßige Größe. Einige wuchsen rasant an, andere bevorzugten kompakte Organisationen. Sie alle spiegelten die kulturellen Einflüsse ihrer Heimatwelten und die Vorlieben ihrer Genväter wider.
Manche dieser Änderungen wurden penibel dokumentiert, andere nur geschätzt. Viele Legionen kämpften an verschiedenen Fronten und waren ganz allein für ihre Rekrutierung verantwortlich, weshalb keine Quelle zu 100 % genau sein kann.
Manche Legionen hielten strikt an ihrer ursprünglichen Struktur fest, wie die Imperial Fists, die stets der Vision des Imperators entsprechen wollten.
Andere Legionen sind dafür bekannt, noch viel stärker gewachsen zu sein. Die Ultramarines waren viel größer als die anderen Legionen, als die Häresie losbrach. Die Sons of Horus und Word Bearers waren ebenfalls äußerst zahlreich. Die Iron Warriors waren fast so groß wie die Ultramarines. Laut Schätzungen vor der Häresie zählte die Legion 180.000 Krieger.
Viele Legionen waren kleiner, teils durch Verluste, teils aus logistischen Gründen. Die Thousand Sons und Space Wolves hatten beide schon vor der Horus-Häresie eine ereignisreiche Historie. Sie beide wurden von der Schlacht auf Prospero noch weiter reduziert. Die Space Wolves setzten 75.000 Truppen ein, die bis zum Entflammen des Planeten bereits zu einem Drittel dezimiert wurden. Was das für ihre gesamte Truppenstärke bedeutete, kann aber nur erraten werden. Die Thousand Sons hatten ein noch schlimmeres Schicksal. Es gibt allerdings keine imperiale Aufzeichnung darüber, wie viele den Zorn des Leman Russ überlebt haben.
Die Dark Angels waren zu Beginn der Häresie schon angeschlagen, nachdem sie eine blutige Kampagne gegen die Rangdan-Xenos geführt haben. Diesen mörderischen Vernichtungsschlachten fielen fast genügend Space Marines für eine ganze Legion zum Opfer, die meisten von ihnen Söhne des Löwen.
Die Größe mancher Legionen kann insgesamt nur geschätzt werden. Es gibt keinerlei verlässliche Aufzeichnung über die White Scars, Night Lords oder Alpha Legion*. Wir wissen nur, dass mindestens 50.000 Söhne Alpharions beim Landungsplatzmassaker zugegen waren.
Noch schwieriger kann man sich auf die Zahlen der Verräterlegionen zu Beginn der Horus-Häresie verlassen, da die meisten eine Phase der „Säuberung“ durchliefen, in der sie alle aus ihren Reihen töteten, die dem Imperium loyal geblieben sind. Die Death Guard, beispielsweise, soll ein Viertel ihrer Krieger auf Isstvan III ausgesondert haben. Die World Eaters, Sons of Horus und Emperor’s Children waren ähnlich von Meinungsverschiedenheiten durchzogen.
Viele Legionen schrumpften im brutalen Zermürbungskrieg der Horus-Häresie, als der Krieg unter den Legionen ausbrach. Keine jedoch war so stark wie die drei Loyalisten im Landungsplatzmassaker betroffen. Die Raven Guard und Salamanders zogen fast mit voller Stärke los und fast alle wurden erschlagen. Die Iron Hands waren derweil in kleinerer Zahl zugegen, setzten aber ihre elitärsten Kompanien ein, die ebenfalls fast alle gemeinsam mit ihrem Primarchen starben.
Trotz alledem konnten alle drei sogenannten Zerschlagenen Legionen ausreichend viel von ihrer Stärke bewahren, um bis zu ihrem Angriff auf Terra zu einem Dorn im Auge der Verräter zu werden.
Im Laufe der Horus-Häresie haben viele Legionen umso mehr rekrutiert, doch keine konnte die Zermürbung damit ausgleichen. Die Schlachten im Zeitalter der Dunkelheit waren hierfür zu brutal. Zum Zeitpunkt der Belagerung von Terra hatten viele, aber nicht alle Legionen beinahe ihren Stand vor der Häresie wieder erreicht. Hauptsächlich, indem sie ihre Indoktrinierungsprozesse beschleunigten und immer mehr Inductii einsetzten, um die Lücken zu füllen.
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