Almanach der Alten Welt – Was verbirgt sich im Bannwald?

Nach einem länger als geplanten Umweg durchs dunkelste Dickicht des Drakwalds brechen die wahren Kinder des Chaos aus dem Gebüsch hervor und ehren ihre dunklen Götter mit bestialisch gebrüllten Gebeten. Der Großschamane JTY ist für die letzten zwei Artikel der Almanach-der-Alten-Welt-Reihe (für die ersten neun Arcane Journals zumindest) erschienen. Zu Gast ist außerdem der weise, alte Warhammer-Historiker Gadge*, der zum Zeitpunkt des Interviews zufällig gerade in der Nähe war.

JTY: Tiermenschen gehörten schon immer zu den größten Antagonisten der Alten Welt und waren schon seit jeher ein fester Bestandteil des Hintergrunds der Welt der Legenden. Sie sind die Kinder des Chaos, die dem Kataklysmus entsprungen sind, der die Mächte der Verderbnis auf die Welt losließ. Sie sind die düsteren Dinge, die in den Wäldern lauern und eine stete Gefahr für Menschen, Elfen und Zwerge.

Gadge: Schon in den frühesten Warhammer-Erzählungen aus den 1980ern waren sie die Schreckgespenster im Wald. Sie waren zum Beispiel auch viele Jahre lang DIE Bösen im Warhammer-Fantasy-Rollenspiel, die das Imperium der Menschheit von innen heraus niederreißen wollten. 

JTY: Sie sind einzigartig und fester Bestandteil des Warhammer-Settings: Die lebendige Essenz düsterer Folklore und Märchen. Die besonders eigenartigen Kreaturen wie Tzaangors und Slaangors bevölkern die Reiche der Sterblichen, aber in der Alten Welt stehen die ziegenköpfigen Bestien des Ungeteilten Chaos im Mittelpunkt. In diesem Arcane Journal können die Tiermenschen glänzen und wir freuen uns wirklich sehr, dass sie ein Kernpunkt unserer Narrative sind. Denn sie sind immer da. Sie pirschen durch die tiefen, dunklen Wälder und bereiten sich auf ihren nächsten brutalen Überfall vor.

Gadge: Narrativ betrachtet sind die Skaven drei Jahrhunderte vor der Zeit, in der Old World spielt, von der Oberfläche verschwunden. Niemand hat also je einen in den Reichen der Menschen gesehen, weshalb sie zum Mythos wurden! Tiermenschen sind aber direkt im Imperium und brennen benachbarte Dörfer nieder.

JTY: Tiermenschen sind im Vergleich eine sehr echte und greifbare Bedrohung. Der geheime Krieg gegen Morghur, den Schattengeborenen, fand nur wenige Jahrzehnte vor Settras Angriff auf die Grenzgrafschaften statt. Jedes Mal, wenn die Waldelfen ihn töten, kehrt er an einem anderen Ort zurück. In diesem Arcane Journal entdecken wir also, dass er eben erst als schreckliches, schreiendes Baby wiedergeboren wurde, nach dem Krallschlund (ein neues Charaktermodell aus diesem Zeitalter) selbst genau jetzt in den dunklen Wäldern auf der Suche ist …

Gadge: Die Tiermenschen sind schon so lange Teil der Welt der Legenden, dass sie über die Jahre hinweg viele Veränderungen durchgemacht haben. In den 80ern waren sie noch wirklich verrückt. Es gab Miniaturen mit Fischköpfen, Zentauren, einen Kamelmenschen, einen Schneckenmenschen, sogar einen Tigermenschen …

JTY: Sie sind jetzt klar als primitiv und ziegenhaft definiert, was für alle Tiermenschen auf dem Planeten gilt. Am häufigsten sind sie aber in der Alten Welt, in den uralten Wäldern des Imperiums und Bretonias, die es schon seit jeher gibt. In den Tiefen dieser Wälder findet sich jede Menge Warpstein. 

Sie verlassen die Wälder, um Dörfer anzugreifen, die über Nacht einfach verschwinden. Das geschieht im Arcane Journal. Mit dem Überfall der Kettenmacherin auf die Westerlande und der nahenden Bedrohung der Wiedergeburt des Schattengeborenen zieht es die Tiermenschen sogar in den Laurelorn-Wald. Ein Ort, an dem sie definitiv nicht sein sollten.

Das Journal ist aus der Perspektive eines von Schrecken erfüllten menschlichen Überlebenden dieser Angriffe geschrieben. Es gibt Straßen, die durch den Wald führen und das Imperium muss von irgendwo Holz herbekommen. Dorfbewohner tun ihr Bestes, um sich zu verteidigen, aber auf die schiere Anzahl der Tiermenschen, die aus den Tiefen des Waldes brechen, konnten sie sich unmöglich vorbereiten … Es ist eine ständige Schlacht um den Wald. Die Menschen des Imperiums tun alles, was in ihrer Macht steht, um die Bestien auf Abstand zu halten und die Herden auszurotten. Aber sie sind der pure Hass, sie erschaffen nichts und zerstören alles.

Gadge: Die Pantherritter ziehen immer wieder auf Kreuzzüge und löschen Enklaven der Tiermenschen in den Tiefen der Wälder aus. Sie kehren aber nach ein paar Wochen oder Monaten immer wieder zurück. Man kann sie einfach nicht völlig ausmerzen. 

JTY: Sie sind derzeit weit von ihrer vollen Macht entfernt. Wenn das Chaos stärker wird, stärkt das auch die Tiermenschen.

Gadge: Ich liebe die Vorstellung, dass Waldelfen eine gutwillige Naturgewalt sind, während die Tiermenschen eine Perversion der Natur sind. Sie sind wie zwei Seiten einer Medaille.

JTY: Waldelfen sind manchmal etwas launisch, aber sie repräsentieren die natürliche Ordnung. Die Welt, wie sie sein sollte. Sie sind nicht nett, aber sie sind eine Macht des Guten in der Welt und ihre Absichten sind rein. 

Wir erzählen etwas darüber, was die Tiermenschen eigentlich sind und wo man sie findet. Wir diskutieren ihren Ursprung, ihre Natur, Erscheinung, Jagdreviere, die Großherden, ihre Champions und die Dunkle Sprache, die sie nutzen. 

Gadge: Die Dunkle Sprache hat ihre Ursprünge in den originalen Realm-of-Chaos-Büchern von 1988 und 1990! Das Schöne daran ist, dass man sie leicht freihand malen kann. Wenn es die Tiermenschen schaffen, die Schriftzeichen in einen Baum zu ritzen, dann kannst du sie auch auf ein Banner malen.

JTY: Wir haben das alte Material überarbeitet und die neuen Symbole auf einen Abziehbilderbogen gepackt. Es gibt jetzt Symbole für alle Arten der Tiermenschen. Das Caprigor-Symbol aus den Realm-of-Chaos-Büchern wurde beispielsweise zum Symbol der Bestigors.

Vielen Dank, Leute. Wir führen diese Konversation später diese Woche fort, wenn wir weitere Details über Krallschlund, Ghorros, Berüchtigte Armeen und andere Regeln im Arcane Journal erfahren.

* Nicht seine tatsächliche Stellenbezeichnung.